Teil 1 von 4
Führungskräfte haben dann beruflich Erfolg, wenn sie die speziellen Anforderungen ihrer Branche kennen und die dazugehörigen Managementaufgaben sicher bewältigen. Agile Führung ist einer der Eckpfeiler moderner Organisation. Für Führungskräfte ist das Wissen zentral, was agiles Führen bedeutet und welche Rolle sie als agile Führungskraft spielen.
Wir zeigen in einer 4-teiligen Blogfolge auf, wie der Weg gelingt und welche Methoden dich mit deinem Team erfolgreich machen. Denn ‘Agile Unternehmen sind erfolgreicher am Markt’ (NZZ März 2018).
Auf Effizienz und Sicherheit ausgerichtete Unternehmen bewegen sich zunehmend im Kontext grosser Komplexität und hoher Unsicherheit. In Zeiten von Unsicherheit hilft es häufig wenig, komplexe Regelsysteme weiterhin zu optimieren. Agieren und Führen unter sich schnell verändernden Rahmenbedingungen heisst, schnell auf neuartige Umstände reagieren zu können.
Agile Unternehmen erzielen bis zu fünfmal häufiger höhere Margen und stärkeres Wachstum, als ihre Konkurrenz. Dabei wiesen über 40 Prozent der untersuchten Unternehmen überdurchschnittliche Ergebnisse auf und nur 24 Prozent schnitten schlechter ab. Starre Organisationen gehörten hier zu den Schlusslichtern.
Einführung von Agility Leadersip
Die agile Führungsperson steckt den inhaltlichen Rahmen ab, in welchem sich Mitarbeiter autonom und selbstorganisiert bewegen. Gleichzeitig definierst du einen transparenten Prozess, wie ihr im Team mit einer hohen Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit zusammenarbeitet. Agile Führungspersonen schaffen Umgebungen für andere, um aus Verantwortung heraus zu handeln – und leben es selber vor.
Zentral muss der Wille sein, eine unternehmerische Fähigkeit entwickeln zu wollen, schnell und flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren.
Die 6 Prinzipien agiler Führung
1. Zielorientierung – Wohin wollen wir und warum?
2. Transparenz – Informationen und Wissen werden geteilt
3. Hohe Wertorientierung – Werte für Kunden und das Unternehmen schaffen
4. Kundenzentrierung – Der Kunde hat in jedem Meeting seinen Platz
5. Autonomie – Teams arbeiten autonom und selbstorganisiert
6. Klarheit – Wie in Rollen und Prozessen die Zusammenarbeit gestaltet wird
Treibende Kräfte bei der Einführung
Der Schlüssel liegt im Sichtbarmachen aller aktuellen sowie der geplanten Vorhaben. Das wichtigste Instrument dafür ist das Management-Board. Das hilft, sich zu fokussieren und nicht zu viel auf einmal zu planen. Der Aufwand für einzelne Vorhaben wird meist signifikant unterschätzt. Eine geringere Auslastung der Kapazitäten steigert die Geschwindigkeit der Umsetzung signifikant. Auch die Häufigkeit der Sitzungen auf Geschäftsleitungsebene hat eine Auswirkung auf den Erfolg der agilen Arbeitsweise. Häufigere Kurzsitzungen anstelle der langen monatlichen ermöglichen es der Unternehmensführung, Hindernisse viel schneller zu erkennen und flexibler zu reagieren.
Fazit: Führungskräfte sind die Treiber. Aber nur, wenn sie folgende vier Eigenschaften mitbringen:
1. Bescheidenheit: Sich selbst zurücknehmen, Feedback annehmen, von anderen lernen wollen.
2. Anpassungsfähigkeit: Fähig, die eigene Meinung und Vorgehensweise aufgrund wichtiger neuer Informationen
zu verändern.
3. Visionär: Vorausschauend, passioniert, fähig die langfristige Ausrichtung zu verfolgen, auch bei kurzfristigen
Unsicherheiten.
4. Engagement: Blick für Trends, interessiert über-den-Tellerrand-schauend, kommunikativ.
Hindernisse bei der Einführung
Es liegt auf der Hand, dass es für ein Unternehmen wichtig ist, stets anpassungsfähig zu bleiben und schnell auf Trends zu reagieren. Dennoch fühlen sich viele Chefs noch nicht ganz so weit. Denn es ist gar nicht so einfach, den Mitarbeitenden mehr Autonomie zuzugestehen und Verantwortung abzugeben. Entscheidungen treffen ist eine Führungsaufgabe, nun sollen diese aber im Team gefällt werden. Dafür ist ein Umdenken in der Lernkultur nötig: Wir müssen Entscheidungszyklen verkürzen, die Angst vor Fehlern reduzieren und klären, wie Teams mit Meinungsverschiedenheiten umgehen, denn natürlich sind sich nicht immer alle einig.
Vertrauen als Basis
Das Vertrauen im Team ist für einen solchen Prozess die wichtigste Grundlage. Ich muss meine persönlichen Gefühle äussern können. In den Unternehmensprinzipien muss definiert sein, dass Konflikte geklärt werden, sobald diese auftreten. Gärende, ungelöste Konflikte haben das Potenzial, irgendwann zu explodieren. Zum Start ist allenfalls ein Teamcoaching hilfreich.
Eine Unternehmenskultur, die auf Initiative, Selbstbestimmung und Teamwork setzt, stärkt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und damit auch ihr Engagement. Und genau das macht ein Unternehmen erfolgreich.
Die drei häufigsten agilen Methoden und definierten Entscheidungsgrundlagen:
– Scrum
– Design Thinking
– Kanban
Diese werden in den nächsten drei Blog-Folgen thematisiert.
Überblick der 4-teiligen Blogreihe ‚Agility Leadership‘
12.08.2022:
Agility Leadership Teil 1: Der Weg zum Erfolg
26.08.2022:
Agility Leadership Teil 2: Scrum – Wie Teams sich bei der Problembehebung organisieren und sich kontinuierlich verbessern.
09.09.2022:
Agility Leadership Teil 3: Design Thinking – Wie die überlegene Lösung aus Kundensicht entsteht.
23.09.2022:
Agility Leadership Teil 4: Kanban – Mit Visualisierung von Aufgaben zur Optimierung des Workflows im Team.